Historisches: unsere Vergangenheit
Historisches: unsere Vergangenheit
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straße errichtet worden, die Gärtnerei und das Ackerge- lände zwischen Schwalheimerstraße und Deutergraben sind zur Grünanlage des Staatsbades umgestaltet wor- den. Aus der Kurverwaltung hörten die Gärtner immer häufiger den Satz: "Die Gatte komme weg!" und verlo- ren den Mut, mit finanziellen Investitionen die Gärten schön und schmuck zu erhalten. 1978 kündigt das Staatsbad alle Gärten zwischen Pro- menadenweg und Usa zum September 1979. Das Staatsbad bietet die Wiese auf der anderen Seite des Promenadenweges als Ersatz an, gegen die Bedenken der Gärtner (Bodenqualität, Aufwand für Neuanlage und Umzug). 1980 nach der Einschaltung von Landespoliti- kern aus dem Wetteraukreis kamen schließlich auch die Entscheidungsträger in Wiesbaden zu einem für uns positiven Ergebnis. 1981 sichert ein neuer Pachtvertrag die bestehenden Gärten. In einer Großaktion mit finanzieller Unterstüt- zung des Vereins werden fast alle Zäune in möglichst einheitlichem Bild erneuert. Aber ein neues Unglück ist zu überwinden. Das Jahr- hunderthochwasser im August setzt etwa 3/4 der Gärten unter Wasser und spült kostbaren Humusboden in die Usa. 1982 strahlen die Gärten nach den vorausgegangenen Schrecken wieder ihre bunte Sommerfrische aus; der südliche Parkplatz erhält eine Einfassung. 1983 bewegt das neu erlassene Bundeskleingarten- gesetz (BKleingG) erstmals die Gemüter. 1985 wird der erste Entwurf eines Flächennutzungsplans der Stadt be- kannt. Wieder wird unser Areal zur Disposition gestellt und Ersatzgelände jenseits des Promenadenwegs vor- gesehen. Zu dieser Unruhe kommt noch der Ärger mit unserem "allerschönsten" Garten. Erst nach vielen Mühen verlieren wir diese Pächterin. 1987 werden eine neue Satzung und eine neue Gartenordnung verabschiedet. Das Bundeskleingarten- gesetz sowie einschlägige landes- bzw. städtische Bestimmungen (z.B. Baumsatzung) sind eingearbeitet. 1990 auch in anscheinend ruhigen Jahren schwelt die Angst um die Zukunft der Gartenanlage. Aber es wird bekannt, dass die Wasserschutzbehörden dem Erhalt der Gärten zwischen Promenadenweg und Usa - aller- dings mit Einschränkungen - grundsätzlich zustimmen. 1991 wird in der Mitte der Anlage der größte und zu der Zeit ungepflegteste Garten frei. Dort ergibt sich die Gelegenheit, einen alten Traum zu erfüllen: Das Ver- einshaus entsteht und wird nach und nach auch mit einer Toilettenanlage, mit Telefon und einige Zeit später
(1995) durch Unterstützung der Stadt mit einer Solaran- lage ausgestattet.  1992 beschließt die Stadtverordnetenversammlung, das Gelände der Gemeinschaft Usa-Gärten in einen künfti- gen Bebauungsplan aufzunehmen und damit die Vor- aussetzung für den Bestand als Dauerkleingartenanlage zu schaffen. 1993 wird der Weg zwischen Gärten und Schwimmbad sowie dem Bolzplatz durch Sperrpfosten erheblich be- ruhigt. Später wird diese Maßnahme auf das gesamte Gelände ausgedehnt. Fremder und "wilder" Fahrverkehr neben den Gärten und auf dem Promenadenweg unterbleibt jetzt. 1995 befassen sich die Gärtner mit dem Vorentwurf des Bebauungsplans mit integriertem Landschaftsschutz Kleingartengebiet "Am Schwimmbad". Dabei ist die Pla- nungsintension der Stadt, die "zumeist historische ge- wachsene Gartennutzung auch weiter aufrecht zu erhal- ten". Dieser Rückblick macht deutlich, welchen Wech- selfällen der Verein in 50 Jahren ausgesetzt war. Dass bisher alle Fährnisse gut überstanden wurden, ist Anlass, deutlichen Dank auszusprechen: Den Mitglie- dern der Vorstände, die über Jahre für den Verein ge- dacht, gehandelt und sich geplagt haben; eingeschlos- sen auch Beisitzer, die in der anliegenden Chronik nicht namentlich genannt sind. Unseren städtischen Gremien, den Bürgermeistern, Magistratsmitgliedern, Referenten und Sachbearbeitern sowie den Stadtverordneten, die immer wieder ein offenes Ohr für diesen Verein hatten und Hilfe gaben, wenn es notwendig war. Und schließlich den Mitglie- dern, die auch ohne besonderes Amt bereit waren Hand anzulegen, wenn es galt, mit Gemeinschaftsaktionen die Anlage zu verschönern.
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